Freitag, 20. Januar 2017

8. Von Wilderness zurück nach Kapstadt in Südafrika

Im 1.Teil habe ich unter dem Thema Ein Flug in das Herz Südafrika's die Anreise und den ersten Tag in Johannesburg und Pretoria beschrieben. Die längere Reise Von Johannesburg zum Kruger Nationalpark in Südafrika wurde im 2. Teil behandelt. Die Erlebnistouren im Kruger Nationalpark fanden ihren Platz im 3. Teil   Wilde Tiere - hautnah in Südafrika. Im 4. Teil erzählte ich von unserer längeren Fahrt  Durch das Swasiland nach KwaZulu-Natal in Südafrika. Die Fortsetzung im 5. Teil erlebten wir Unter Flußpferden, Krokodilen und Nashörnern in Südafrika. Eine spannende Metropole erschloss sich uns im 6. Teil über Die Goldene Meile von Durban in Südafrika. Interessant war im 7. Teil die Fahrt Durch die "Kleine Karoo" in den Osten von Südafrika.

Wilderness  ist eine Küstenstadt an der Garden Route in der Gemeinde George, Distrikt Eden, Westkap in Südafrika. 2011 hatte der Ort 6.164 Einwohner. Die Stadt liegt etwa 445 Kilometer östlich von Kapstadt sowie 315 Kilometer westlich von Port Elizabeth. Im Jahre 1877 kaufte George Bennet hier eine Farm, die er Wilderness nannte. Er wählte diesen Namen wahrscheinlich, weil sie so schwer zu erreichen war. Durch Wilderness verläuft die Nationalstraße N2. Des Weiteren hat Wilderness einen Bahnhof.



Wellen am Strand von Wilderness

Die Stadt ist bekannt für ihren acht Kilometer langen, weißen Sandstrand und die vielen Lagunen. Westlich der Stadt fließt der Kaaimans River. Der Touws River fließt direkt durch Wilderness und bildet zwischen den Dünen zusammen mit mehreren anderen Gewässern eine Lagune. Die Flusslandschaft ist Bestandteil des Garden Route-Nationalparks. Es herrscht das für die Garden Route typische milde Klima. Die Temperaturen liegen kaum unter 10 °C und über 28 °C. Der frühere Staatspräsident Südafrikas Pieter Willem Botha lebte hier bis zu seinem Tode am 31. Oktober 2006 in seinem Haus "Die Anker".


 "The Wilderness Hotel"

Als  wir abends ankamen haben wir uns sofort in diesen gemütlichen Ort und das "The Wilderness Hotel" verliebt. Am Tag nach der  Ankunft in Wilderness war ein Ausflug in den Tsitsikamma Nationalpark mit seinen mächtigen Bäumen bei Knysna geplant.. Dass es am Morgen vor der Abfahrt regnete, bestärkte uns in dem Wunsch, einen Tag Pause einzulegen und uns eine ausgiebige Wellness-Behandlung zu gönnen. Auf dem bisherigen Teil der Rundreise gab es kaum Möglichkeiten der Entspannung. Bilder: "The Wilderness Hotel")


Die Gartenanlage des "The Wilderness Hotel"

Der Wellness-Tag begann mit einer einstündigen Massage (mit schöner Hintergrundmusik und stimmungsvoller Kerzenbeleuchtung) für mich. Juttas folgte etwas später. Dazwischen genossen wir die herrliche Sauna, die wir übrigens kostenlos bekamen, da es regnete und die Liegen im Innenhof nass wurden. Das Wasser im Outdoor-Pool war uns ebenfalls ein bischen zu kalt. Ein gelungener Vormittag, bei dem wir nicht bereut haben, dass wir den Ausflug in den Tsitsikamma Nationalpark ausfallen ließen. Von mehreren Teilnehmern hörten wir später, dass es kein besonderes Vergnügen im Regen gewesen sein soll.

Die Bahnstation von Wilderness
Am Nachmittag unternahm ich alleine einen Erkundungsspaziergang zum berühmten Strand und war begeistert. Der Weg dorthin war leicht zu finden: an der Tankstelle vorbei und durch den Tunnel, mit dem die Nationalstrasse N2 unterquert wurde. Ich kam auch an der kleinen Bahnstation mit der alten Gleisanlage vorbei. Offensichtlich ist es dort sehr ruhig geworden. In Richtung George gibt es über die Mündung des Kaaimans River auch die viel fotografierte Eisenbahnbrücke des Outeniqua Choo-Tjoe-Train. Leider konnte ich mich in Wilderness nicht nach dem aktuellen Fahrplan erkundigen und  somit  ein schöne Aufnahme des altertümlichen Zuges machen. Am folgenden Morgen hielt unser Bus auf dem Kaaimans River Pass und uns gelangen sehr schöne Aufnahmen von der alten Brücke. (Bilder: "Eisenbahnbrücke")




Jutta am abendlichen Strand von Wilderness

Nach dem Abendessen unternahmen wir noch einmal einen Strandspaziergang bei einer wunderschönen Abendstimmung. (Bilder: "Wilderness Beach") Ein gemütlicher Tag mit sehr viel Entspannung und wenig Stress ging zu Ende. Nun konnten wir uns wirklich auf die Fortsetzung unserer Reise freuen, die uns wieder nach Kapstadt (allerdings entlang der Südküste) zurückführen sollte. (Reisetipp "Wilderness Beach")
von Wilderness nach Kapstadt

Die beiden Tage in Wilderness wurden noch mit einem unbeschreiblichen Sonnenaufgang belohnt, den Jutta am frühen Morgen beobachtet und fotografiert hat. Die entsprechenden Aufnahmen findet sich unter dem Link (Bilder: "The Wilderness Hotel") . Nun konnten wir uns mit einem sehr zufriedenen Gefühl der Genugtuung und Freude zur Mossel Bay (C) begeben. Kurz nachdem wir Wilderness (A) verlassen hatten, näherten wir uns dem  Kaaimans River Pass (Passhöhe: 67 m) mit einer herrlichen Aussicht auf den Kaaimans River (B) und die Eisenbahnbrücke (über die ich bereits geschrieben habe).




Kaaimans River mit Eisenbahnbrücke

Mossel Bay (engl.)  oder Mosselbaai (Afrikaans; deutsch: „Muschelbucht“) ist eine Stadt an der Küste Südafrikas mit 59.031 Einwohnern (Stand 2011). Sie liegt in der Provinz Westkap, östlich des Kaps der Guten Hoffnung und westlich von Knysna. Sie gehört zum Distrikt Eden und ist Sitz der Gemeinde Mossel Bay. Mossel Bay heißt auch die Bucht, an der die Stadt liegt. (Bilder "Mossel Bay")




Die Mossel Bay

Im 3. Februar 1488 segelte der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Dias auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien - nach der Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung - in die Mossel Bay, wo er auf eine Frischwasserquelle stieß, die er "Aqua de Sao Bras" (Wasserstelle des Heiligen Blasius). nannte. Die Frischwasserquelle gibt es immer noch. Den Namen haben die Holländer später in Mosselbaai (Muschelbucht) geändert. Die Entdeckungsreise startete im August 1487 mit 2 Schiffen vom Typ Caravelle und einem größeren Versorgungsschiff in Lissabon. Mit der Entdeckung der Mossel Bay war ihm bewusst, dass er die seit 70 Jahren gesuchte Route um Afrika herum gefunden hatte und der Weg nach Indien nun frei war. Seine an Skorbut erkrankte Mannschaft zwang ihn aber zur Umkehr nach Lissabon. (Reisetipp: "Bartolomeu Dias")


Nachbau der Caravelle im Dias-Museum

Im Dias-Museum (das wir besucht haben) befindet sich ein originalgetreuer Nachbau der Caravelle, der besichtigt werden kann. Mit dem Nachbau segelte am 8. November 1987 eine Crew von 17 Mitgliedern von Lissabon aus in Richtung Südafrika. Am 3. Februar 1988 kam die Mannschaft mit der Caravelle wohlbehalten in der Mossel Bay an. Im Dias-Museum (C) finden sich zahlreiche Hinweise zur Seefahrtsgeschichte aus der Zeit der frühen portugiesischen, holländischen und englischen Abenteuerer. 

Nachdem Vasco da Gama 1498 den Seeweg nach Asien entdeckt hatte, ernannte König Don Manuel I. Cabral zum Befehlshaber der zweiten königlich-portugiesischen Indienflotte. Er reiste in diplomatischer Mission. Cabral sollte Frieden und Freundschaft für die portugiesische Krone gewinnen und einen Handelsweg für Gewürze ab Calicut (Kozhikode an der Malabarküste von Indien) aufbauen.
Post-Office-Tree
Der Portugiese, Pedro de Ataide, Befehlshaber auf einem von Cabrals Schiffen, hinterließ im Jahre 1500 auf seiner Rückreise von Fernost, einen wichtigen Brief in einem Schuh bei dem großen Postbaum in der Mossel Bay. In diesem Schreiben warnte Ataide vor Problemen in der Nähe von Kalkutta. 1501 fand Joao da Nova (Befehlshaber der Dritten Ostindien-Flotte) diesen Brief auf dem Weg nach Indien. Somit entstand das erste Postamt in Südafrika. (Bilder: "Post-Office-Tree") Der riesige Postbaum ("Post-Office-Tree") befindet sich immer noch im Garten des Dias-Museums, wo sich auch die Quelle befindet, aus der sich Bartolomeu Dias 1488 mit Frischwasser versorgt hat.  (Reisetipp "Post-Office-Tree")


Swellendam

Wir waren etwas in Eile, denn unsere Reiseleiterin, Brigitte, hatte erfahren, dass auf dem Tafelberg (Reisetipp: "Tafelberg") ideale Wetterbedingungen und Sichtverhältnisse herrschen würden. Deshalb mussten wir gegen 16 Uhr 30 in Kapstadt ein, um rechtzeitig die Seilbahn zu erreichen. So blieb uns nur ein kurzer Stopp in Riversdale (D) und 2,5 h später in dem kleinen Ort Riviersonderend (F), wo es ausgezeichnete, gefüllte Pasteten gab. Auf der halben Strecke zwischen Riversdale und Riviersonderend besuchten wir kurz den drittälteste Stadt von Südafrika, Swellendam (E). Diese habe ich bereits in meinem 7. Kapitel Durch die "Kleine Karoo" in den Osten von Südafrika beschrieben.




Seilbahn zum Tafelberg

Wie es immer bei derartigen Sitationen ist: auf der Stadtautobahn in Kapstadt gab es einen Lkw-Unfall bei dem dieser seine leeren Flaschen verlor, sodass wir erst eine halbe Stunde später an unserem bereits bekannten Capetonian Hotel (G) ankamen. Mit den bereits wartenden Taxis fuhren wir zur Talstation der Seilbahn (Reisetipp "Rotierende Gondel"). Leider konnten  wir auf dem Tafelberg nur bis gegen 18 Uhr 40 bleiben und die herrliche Aussicht genießen. (Bilder: "Rotierende Gondel") Die letzte Bahn fuhr bereits um 19 Uhr. So mußten die geplanten Aufnahmen vom Sonnenuntergang ausfallen. Trotzdem war der ganze Tag voller eindrucksvoller Erlebnisse. (Bilder "Tafelberg")

 







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